Landing Page Design: Tipps für bessere Texte
Eine Landing Page ist dazu da, dass dein potenzieller Kunde etwas macht, das du dir von ihm wünscht. So einfach, so komplex. Der wichtigste Bereich dabei ist der „Above the fold“ Bereich, in dem der Besucher mit nur wenig Text und passendem Design dazu bewegt werden soll, sich die Landing Page näher anzusehen.
Wir haben schon viele Landing Pages gesehen und optimiert. Die größte Herausforderung dabei: Die beworbene Dienstleistung oder das Produkt in einem kurzen Text – meist nur wenigen Wörtern – zusammenzufassen und den Besucher neugierig machen. Wir zeigen dir in diesem Beitrag wie wir so etwas angehen und wie du mit einer Technik aus dem Pitch Training (Präsentationstechnik) bessere Texte formulieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
Die Basics: Landing Pages und Above the fold – was ist das?
Landing Pages sind (kleine) Websites, auf der ein potenzieller Kunde über eine Suchmaschine oder eine (Werbe-)Anzeige (z.B. Google Ads) landet. Daher auch der Name „Landing Page“. Die Website dient dann dazu, den User zu einer Aktion zu bewegen, die sich der Website-Betreiber wünscht (= eine Conversion). Typische Beispiele für Conversions sind etwa: Der Kauf eines Produkts, das Ausfüllen eines Formulars oder der Download eines Info-Folders.
Als „Above the fold“ bezeichnet man den Teil einer Website, den ein Besucher sofort sehen kann, ohne dass er scrollen muss. Der „Above the fold“ Abschnitt erzielt laut Studien 80% der Aufmerksamkeit von Besuchern, obwohl Besucher das Scrollen im Web gewohnt sind. Im „Above the fold“ Abschnitt einer Landing Page wird die grundlegende Botschaft an den Besucher oder das Werbeversprechen mit einem kurzen Text und einem ansprechenden Design (Bilder, Farben) präsentiert.
Design für Above the fold
Als Webdesigner sollte man diesen Bereich nicht mit zu vielen Informationen „vollstopfen“, sondern versuchen, die Aufmerksamkeit der Besucher zu gewinnen und sie zum Scrollen anzuregen. Auf diese Art und Weise können sie dazu animiert werden auch den Rest der Seite zu betrachten.
Die Herausforderung dabei: Heute gibt es unglaublich viele verschiedene Endgeräte mit unterschiedlich großen „Above the fold“ Abschnitten. Man denke nur an kleine Smartphones, Tablets, Desktop PCs, TV Geräte, Smartwatches etc. … alle haben unterschiedliche Auflösungen und dadurch einen unterschiedlich großen „Above the fold“ Bereich.
Würden wir das alles in einem Beitrag behandeln sitzen wir vermutlich noch in einem Jahr hier. :-)
Deshalb fokussieren wir uns erst einmal auf den Text, den man im „Above the fold“ Bereich einsetzt. Meistens muss man sich auf einen kurzen Satz beschränken. Logischerweise reicht das selten aus, um sein gesamtes Produkt oder seine Dienstleistung zu erklären. Aber das ist kein Problem! Denn unser Ziel ist ja zuerst den Besucher zum weiterscrollen anzuregen. Das bedeutet wir müssen dafür sorgen, dass er sich angesprochen fühlt.
Text Gestaltung für Landing Pages
Beim Formulieren eines guten „One Liners“ für den „Above the fold“ Bereich orientieren wir uns gerne am Pitching bzw. Präsentationstechniken. Denn auch bei einer kurzen Präsentation geht es schließlich darum möglichst schnell auf den Punkt zu kommen und das Wichtigste in kurzer Zeit zu sagen.
Ein „One Liner“ besteht dabei meistens aus 3 Elementen: Dem Angebot, der Zielgruppe und dem Benefit für die Zielgruppe.
Oder anders gesagt: WAS (Angebot) machen oder bieten wir? Für WEN (Zielgruppe) bieten wir das an? WELCHES PROBLEM lösen wir damit für unsere Zielgruppe (Benefit)?
Schnelles Beispiel gefällig?
Nehmen wir an, wir betreiben einen Webshop speziell für Brautjungfern. Brautjungfern können dort Kleider bestellen – im einheitlichen Look.
Zielgruppe wären also Brautjungfern oder das Brautpaar. Unser Angebot: Ein Webshop speziell für Brautjungfernkleider. Und das Problem das wir lösen: Finden und Bestellen von zusammenpassenden Brautjungfernkleidern, was oft ein ziemlich komplizierter Prozess sein kann.
Eine mögliche Formulierung wäre „Der einfache Weg Brautjungfernkleider zu bestellen“. Eine zweite Variante z.B. „Finde und bestelle Brautjungfernkleider online“. Und so weiter… du siehst – es gibt hier kein komplettes Richtig oder Falsch. Man muss testen was am besten funktioniert (= am meisten Besucher auf der Website hält und zu den meisten Bestellungen führt). Das Ziel dieser Technik ist es möglichst gute Textvariationen hervorzubringen und häufige Fehler zu vermeiden.
Auf den Punkt gebracht: Kenne deine Zielgruppe, kenne das Problem deiner Zielgruppe, fasse alles in einem kurzen Satz zusammen.
Hier ein Beispiel für eine kleine Mode-App die wir entwickelt haben.
Je nach Branche, Zielgruppe und Angebot kann das Wording komplett unterschiedlich ausfallen. Für einen Modellflughandel könnte der Text „above the fold“ zum Beispiel lauten: „Online Shop für Modellflugzeuge“ oder „Modellflugzeuge für Modellbaufans“ oder „Dein Online-Versand für Modellbausätze“ usw.
Häufige Fehler beim Formulieren von Texten für Landing Pages
Wer über die häufigsten Fehler Bescheid weiß, tut sich leichter sie zu vermeiden. Wir geben dir einen kleinen Überblick der „DON’Ts“ die uns oft in der Praxis begegnen:
- komplizierte und verschachtelte Sätze
- akademische Formulierungen oder zu viele Fachbegriffe, die deine Zielgruppe vielleicht nicht kennt
- zu viel Text „above the fold“
- zu wenig Text „above the fold“
- keine passende Bildsprache
- kein passendes Webdesign (Farbwahl, überlagernde Elemente u.Ä.)
Unser Tipp zur Optimierung deiner Texte: Probiere den 5 Sekunden Test aus – eine tolle und einfache Technik aus dem Usability Design . Ziel dieses Tests ist es, zu verstehen was bei Usern bei ihrem ersten Eindruck deiner Website hängen bleibt.
Und so geht es: Wähle Bekannte, Freunde, Kollegen und potenzielle Kunden, die sich deine Seite für 5 Sekunden ansehen. Je weniger sie vorher wissen, worum es geht desto besser. Der Test sollte einzeln durchgeführt werden, da du nach 5 Sekunden immer ein paar einfache Fragen stellen musst.
Die Fragen lauten:
- Was ist der Zweck der Website?
- Was sind die Haupt-Elemente an die du dich erinnern kannst?
- Wer glaubst du ist die Zielgruppe?
- Was wird hier angeboten?
- War das Design / die Marke für dich vertrauenswürdig? (sehr wichtig!)
- Was war generell dein Eindruck vom Design?
Mit diesen einfachen Fragen kannst du den ersten Eindruck eines Users sehr gut filtern und erhälst wertvolles Feedback um deine Texte und dein Design zu optimieren. Es gibt übrigens auch tolle Tools – wie Google Optimize – um A/B Tests durchzuführen und zu prüfen welche Variationen deiner Texte und Designs am besten funktionieren. Aber das ist eine andere Geschichte. :-)
Weitere Design-Tipps findest du in unserem Beitrag zum Thema Webdesign Standards.
Viel Spaß & Toi toi toi für die Optimierung deiner Texte!