Top 3 Voice SEO Tipps, die wir bei der JETZT Voice Konferenz gelernt haben
Am 19. und 20. November fand in der Labstelle Wien die JETZT Voice Konferenz statt. Gemeinsam mit meinem Kollegen Florian Schauer-Bieche hielten wir in diesem Rahmen einen Workshop ab. Wir gaben dabei Einblicke in die Entwicklung eines Sprachassistenten und wie man für einen Skill neue Nutzer gewinnt. Zudem hatten wir dabei die Möglichkeit, über eines unsere Projekte zu sprechen.
Als großer Fan von Alexa und Co war ich natürlich auch auf die anderen Inhalte gespannt. Im Folgenden habe ich die wichtigsten Insights der Konferenz zusammengefasst. Zudem gibt es noch 3 Voice SEO Tipps, die schon heute umgesetzt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Smart Speaker verbreiten sich schneller als Smartphones und Computer
- Zugang zur Technologie für unterschiedliche Altersgruppen
- Convenience bleibt weiterhin der Hauptgrund für Nutzung
- 1. Google bleibt nach wie vor die #1 – Bing gewinnt mehr an Relevanz
- 2. Verändertes Suchverhalten beeinflusst die Erstellung von Content
- 3. Ranking Faktoren für Voice Search
- Spannende Inhalte und toller Input auf der JETZT Voice Konferenz
Smart Speaker verbreiten sich schneller als Smartphones und Computer
Dass Voice (Sprachsteuerung) schon lange kein Nischenthema mehr ist, zeigt die rasante Verbreitung der Smart Speaker in den letzten 5 Jahren. Im Vergleich dazu benötigte andere Hardware viel länger für die dieselbe Marktdurchdringung. Smartphones benötigten 10 Jahre. Bei den Computern waren es sogar 20 Jahre.
Weltweit gibt es mehr als eine Milliarde Geräte mit einem Google Assistant. Das ist die Spitzenposition unter den Sprachassistenten. Die Zahl kommt vor allem durch die große Verbreitung der unterschiedlichen Android Geräte zu Stande. Bei den Smart Speakern beherrscht Goggle Home den US-Markt.
In Europa steht Amazon Alexa mit den Echo-Geräten an der Spitze. Alexa ist zudem auch die Plattform mit den meisten Erweiterungen. Entwickler haben mittlerweile mehr als 100.000 Skills veröffentlicht.
Zugang zur Technologie für unterschiedliche Altersgruppen
Die Einblicke in die demographische Entwicklung waren sehr interessant. Die Experten sehen in diesem Zusammenhang vor allem die Generation Z im Fokus.
Kinder und Jugendliche wachsen mit dem Smartphone auf. Zusätzlich besitzen immer mehr Haushalte einen Sprachassistent. Egal ob Smart-Speaker, Smart-TV oder sprechende Mikrowelle. Diese Generation ist bereits in jungen Jahren mit der Technologie vertraut. Von einer erhöhten Affinität im Umgang mit Sprachassistenten ist demnach auszugehen.
Darüber hinaus fand ich auch folgenden Punkt sehr spannend. Stimme und Sprache ermöglichen auch anderen Personengruppen den Zugriff auf neue Technologien. Das Stichwort in diesem Zusammenhang ist Barrierefreiheit.
Beispielsweise können Menschen mit einer Behinderung mit ihrer Stimme auf Services und Dienstleistungen im Internet zugreifen. Sprachassistenten können älteren Menschen ebenfalls helfen Barrieren zu umgehen. Für diese Generation war unter Umständen die Bedienung bisher zu umständlich. Außerdem war auch das Vertrauen zu den Maschinen ein gewisses Problem. Mit Hilfe von Alexa und Co wird sich das in Zukunft ändern.
Der Dialog mit dem Assistenten vermittelt ein menschliches Gefühl. Diese können nicht nur für alltägliche Aufgaben eingesetzt werden, sondern im Notfall sogar Leben retten. Im Moment nutzen natürlich noch die 25 bis 40 Jährigen am häufigsten einen Sprachassistenten. Die Beispiele zeigen aber, dass es hier zu einer Verteilung auf die unterschiedlichen Altersgruppen kommen wird.
Convenience bleibt weiterhin der Hauptgrund für Nutzung
Das Hauptargument für Voice bleibt nach wie vor die Convenience. Für die aktuelle Generation der Benutzer sind es vor allem kleine und einfache Aufgaben, die sie mit Hilfe eines Sprachassistenten erledigen.
Es war noch nie so einfach. Man kann ohne Hände oder einen Tastendruck immer und überall mit dem Assistenten kommunizieren. Per Sprachbefehl lassen sich mittlerweile Restaurants in der Nähe suchen, Termine beim Friseur buchen oder Taxis bestellen.
Persönlich war ich natürlich auch sehr stark daran interessiert, wie sich die Sprachsteuerung auf die klassische Suche im Internet auswirken wird. Auch die Voice Suche entwickelt sich rasant weiter. Auf der JETZT Voice Konferenz konnte ich diesbezüglich die folgenden drei Tipps mitnehmen.
1. Google bleibt nach wie vor die #1 – Bing gewinnt mehr an Relevanz
Bei der klassischen Suche liegt Google mit einem Marktanteil von mehr als 90% nach wie vor unangefochten an der Spitze. Bei der Voice Search verschiebt sich dieser Anteil mittlerweile. Amazon und Apple setzen bei der Voice Search auf andere Plattformen. Als Quelle für die Suchergebnisse dient vorwiegend Bing. Der erste Schritt stellt die Einreichung der Sitemap in die Bing Webmaster Tools dar.
Zusätzlich empfiehlt es sich, dass Unternehmen einen Bing Business Eintrag erstellen. Das verbessert vor allem das Ranking in der lokalen Suche.
Neben der Suchmaschine von Microsoft sind auch Plattformen wie Yelp oder TripAdvisor relevant. In Zukunft ist es notwendig auch die Einträge auf diesen Plattformen zu optimieren.
2. Verändertes Suchverhalten beeinflusst die Erstellung von Content
Das Suchverhalten der Benutzer verändert sich. Suchanfragen in Textform sind meist kurz und unstrukturiert. Gesprochene Suchanfragen sind in der Regel Fragen. Zudem sind diese stark von der Situation des Benutzers abhängig.
Der Suchende benutzt unter anderem seinen Ort sowie andere relevante Informationen. Damit erhält die Suchanfrage direkt oder indirekt mehr Kontext.
Beispiele hierfür wären:
- Welche italienischen Restaurants gibt es in meiner Nähe?
- Wie kann man Eis selber machen?
- Was ist die schnellste Route von Klagenfurt nach Wien?
- Welche Veranstaltungen finden am Samstag statt?
Die Spracherkennung wird in Zukunft weiter verbessert werden. Die Suchanfragen werden sich verändern. Fragen und Dialoge werden umfangreicher und komplexer. Unternehmen müssen das bei der Erstellung des Contents beachten. Sie können darauf heute schon reagieren.
Content sollte in natürlicher Sprache geschrieben werden. Dann kann dieser vom Sprachassistenten leichter wiedergegeben werden. Von Vorteil sind ganze Sätze, die konkrete Fragen direkt beantworten.
Ein Beispiel ist die Frage: „Was sind die Öffnungszeiten der Webpunks?“. Im Idealfall findet Alexa & Co den folgenden Satz auf der Website: „Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 17 Uhr“. In der Regel sind die gesprochenen Antworten 29 Wörter lang.
Kurze und präzise Sätze sind deshalb von Vorteil.
3. Ranking Faktoren für Voice Search
Sucht man für das Abendessen ein gutes Restaurant kann man Freunde nach einer Empfehlung fragen. Sprachassistenten müssen sich auf diese Fragen ebenfalls eine Meinung bilden. Für Alexa und Siri sind deshalb Bewertungen und Rezensionen sehr wichtige Ranking Faktoren.
Bei diesen Anfragen ziehen die Sprachassistenten vor allem die Bewertungen und Rezensionen anderer Benutzer heran. Die Wartung der Business-Einträge auf den unterschiedliche Plattform ist deshalb sehr wichtig.
Für den Google Assistant sind weiterhin klassische Ranking Faktoren am Wichtigsten. Deshalb ist vor allem die Performance der Webseiten nach wie vor äußerst wichtig. Zudem werden Accelerated Mobile Pages (AMP) in den Suchergebnissen bevorzugt. Natürlich ist auch die Länge der Beiträge von Bedeutung. Seiten mit mehr als 2.100 Wörtern haben bessere Chancen höher gereiht zu werden.
Sprachassistenten sind bemüht Anfragen mit gesprochenen Sätzen zu beantworten. In diesem Zusammenhang sind Featured Snippets hilfreich. Diese werden bei der Textsuche oberhalb der eigentlichen Ergebnisse angezeigt. Ist die Website dementsprechend gut optimiert erscheint man in den SERPs ganz vorne. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Seite dann auch bei Sprachanfragen entsprechend hoch gereiht.
Darüberhinaus kann auch das Markup optimiert werden. Mittlerweile bietet der Standard von schema.org Markup extra für Voice Search. Inhalte, die sich besonders gut für Sprachassistenten eignen, können als „text to speech“ markiert werden. Zwar kennzeichnet Google selbst diese Elemente noch als Beta-Version.Dennoch lohnt sich bereits heute die Optimierung des Contents um als Featured Snippet zu erscheinen.
Spannende Inhalte und toller Input auf der JETZT Voice Konferenz
Die Veranstaltung war in zwei Tage unterteilt. Am Dienstag dem 19. November fand der “Training Day” statt. An diesem Tag standen die Workshops im Vordergrund. Dabei wurde anhand von praktischen Beispielen auf die Herausforderungen bei der Entwicklung von Sprachassistenten eingegangen.
Am Mittwoch wurde der “Conference Day” abgehalten. Dabei gaben unterschiedliche Experten aus der Szene Einblicke in die Welt von Alexa und Co. Alles in allem ein sehr gelungenes Event. Wir konnten sehr viele Insights und Tipps aus einem Markt, der im Moment stark an Bedeutung gewinnt und dies auch in den kommenden Jahren tun wird, mitnehmen.
Unser Fazit: Eine spannende Konferenz, top aktuelle Themen und wieder etwas dazu gelernt.
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Foto Credit: Fotos von Elisabeth Kessler (https://www.facebook.com/elisabeth.kessler.37), JETZT Konferenz